Als 1983 in Schöningen die ersten Bagger Braunkohle zu erschließen begannen, konnte niemand ahnen, welche Schätze Jahrhunderttausende im Erdreich überdauert hatten. Archäologen begleiteten den Tagebau und fanden anfangs nahe unter der Oberfläche zahlreiche Spuren unserer jüngeren Vergangenheit. Mehr als 350.000 Quadratmeter untersuchten sie und starteten damit eines der größten Ausgrabungsprojekte Norddeutschlands.
Nach neun Jahren Ausgrabung war die Reise in die Vergangenheit noch längst nicht zu Ende: Die riesigen Schaufelradbagger frästen sich tief in die Schichten und stießen alsbald auf Feuersteingeräte und Knochenabfälle – Hinterlassenschaften der ersten Menschen in Norddeutschland vor über 300.000 Jahren, darunter auch Funde, die unsere Sicht auf die Entwicklung der Menschheit komplett verändern.
Die geologische Besonderheit des Fundortes in Schöningen erlaubt einen aufschlussreichen Einblick in die Klimageschichte der Region. Die Erdschichten gewähren einzigartige Einblicke in die Klimaentwicklung zwischen zwei Eiszeiten. Umweltveränderungen und die Anpassung des Menschen daran sind deshalb weitere Themenkomplexe in der Dauerausstellung. So wird ein Bezug zu den Phänomenen und Mechanismen der gegenwärtigen Klimaveränderungen hergestellt.