Die französische Bildhauerin und Künstlerin Élisabeth Daynès schuf diese Nachbildung eines Homo heidelbergensis. Als Grundlage diente ihr ein Fund aus der Höhle von Arago nahe des Ortes Tautavel in Südfrankreich. Der Schädel dieses jungen Mannes ist zwischen 450.000 und 300.000 Jahre alt und gehört damit in dieselbe Epoche, wie die Schöninger Funde. Da neben dem Schädel auch Knochen von Armen, Beinen und Hüften in der Höhle von Arago gefunden wurden, konnte nachgewiesen werden, dass die Menschen ca. 1,60 m groß waren. Sie ähnelten den Neanderthalern, vor allem im Gesicht. Allerdings waren sie deutlich graziler und nicht so kräftig. Der größte Unterschied zu uns heute sind die vorspringenden Überaugenwülste, die flache Stirn und das fliehende Kinn. Élisabeth Daynès stellt den Urmenschen nackt dar, da es bislang keinerlei Hinweise auf die Beschaffenheit der Kleidung vor 300.000 Jahren gibt. Natürlich werden die Menschen sich durch Felle und Leder geschützt haben, nur können die Wissenschaftler bislang nichts darüber sagen, wie genau diese Kleidung hergestellt wurde.
Dermoplastik “Hamlet” nach dem fossilen Skelett Arago XXI aus Tautavel, Südfrankreich, Atelier Daynès, Fotos: V. Minkus