Löwen schlichen durch die Wälder am Elm, Elefanten und Wasserbüffel grasten an den Ufern des Schöninger Sees: Zahlreiche „exotische“ Tiere hatten vor 300.000 Jahren ihre Heimat in Mitteleuropa. Insbesondere die mächtigen Pflanzenfresser waren damals in großer Artenvielfalt vertreten. Die meisten von ihnen sind schon seit Jahrtausenden ausgestorben, bedingt durch Klimaveränderungen und menschliche Einflüsse. Anhand gut erhaltener Skelettreste lässt sich jedoch ihr Körperbau rekonstruieren. So weiß man, dass einige Säugetierarten wie Elefanten, Nashörner und Raubkatzen damals größer waren als ihre heute lebenden Verwandten. Details – etwa die Form des Zahnschmelzes oder der Wuchs einzelner Knochen – geben wiederum Auskunft über ihre Nahrung und damit über vergangene Umweltverhältnisse. Dabei setzt man immer voraus, dass die Ansprüche der eiszeitlichen Tiere ähnlich waren wie die Bedürfnisse ihrer noch heute lebenden Verwandten.