DER SCHLÜSSEL ZUR ZEIT

Die bekanntesten Datierungsmethoden sind die Jahrringmethode, auch Dendrochronologie genannt, und die C-14 Methode. Für die eine braucht man Bäume, für die andere C-14. Und beide funktionieren so:

Aufs Jahr genau datieren– mit Bäumen – Bäume wachsen. Jedes Jahr kommen zwei Ringe hinzu – im Frühjahr ein heller, im Sommer ein dunkler. Mal sind sie schmaler, mal heller, mal breiter, mal dunkler, je nachdem wie das Wetter war. Aber, und das ist das Verblüffende, die Ringe eines Jahres sehen bei allen Bäumen gleich oder zumindest recht ähnlich aus. Hat man also Holzproben mehrerer unterschiedlich alter Bäume, kann man an den Jahresringen feststellen, ob sie vielleicht zeitweise zur gleichen Zeit wuchsen. Mit zigtausenden solcher unterschiedlich alter Holzproben aus Fachwerkhäusern, Mühlen, Kirchen, Brunnen und archäologischen Ausgrabungen konnten die Fachleute ein Jahrringlineal zusammensetzen, das ab heute eine lückenlose Abfolge von 28.000 Baumringen aufweist und somit 14.000 Jahre zurück reicht – also bis in das Jahr 12.000 vor Christus. Findet man im Moor jetzt einen Bohlenweg, kann man dessen Baumringe mit denen auf dem Jahrringlineal vergleichen und so herausfinden, in welchem Jahr der Baum gefällt wurde. Noch genauer geht es nicht!

Foto: © VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese