Erst in der Gesamtschau mit den anderen Befunden des „Speerhorizontes“ sind die spektakulären Holzgeräte zu interpretieren. Wurfholz, Bratspieß, Lanze und zehn Speere lagen inmitten einer Fläche, die von über 12.000 Tierknochen bedeckt war. Dazwischen fanden sich Steinwerkzeuge zum Zerlegen der Tiere. Kleinste Holzreste und feine Steinsplitter zeigen, dass die Funde nicht durch Seebewegungen eingeschwemmt wurden, sondern Reste eines Jagd- und Schlachtplatzes sind – ungeahnte Momentaufnahmen des Lebens vor 300.000 Jahren. Ursprünglich war das Schlachtareal größer, denn die Funde streuen über die Grabungsfläche hinaus. Sicherlich hinterließ der Urmensch auch an anderen Stellen des ehemaligen Seeufers Spuren, die aber unwiederbringlich weggebaggert wurden. An einigen Stellen des heutigen Grubenrandes lassen altsteinzeitliche Fundschichten für die nächsten Jahre noch spannende Aufschlüsse erwarten.