Unzählige Merkmale auf den Knochen ermöglichen uns, die Vorgänge nach einer erfolgreichen Jagd zu rekonstruieren. Das Ausweiden und Zerlegen der Tiere sowie die Weiternutzung einzelner Knochen hinterlassen charakteristische, sich wiederholende Spuren. Sie zeigen die Systematik, die hinter den Abläufen stand. Schnittspuren auf fleischarmen Knochen – wie Unterschenkel und Rippen – entstanden beim Abhäuten. Solche auf fleischreichen Partien – zum Beispiel Oberschenkel und Hals – bleiben beim Abschneiden des Muskelfleisches zurück. Schnitte rund um die Gelenke stammen vom Auslösen der Gliedmaßen. Entfleischte Knochen schlug man auf, um das fettreiche Knochenmark zu gewinnen. Nach dem Verzehr wurden zahlreiche Knochen weiter genutzt, etwa als Schlägel zur Herstellung von Steingeräten. Nachdem die Menschen den Schlachtplatz verlassen hatten, machten sich große Fleischfresser über die Kadaver her. Auch sie hinterließen Spuren.